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Die Fürsorge und Nachsorge von Einsatzkräfte ist im Regierungsbezirk Schwaben in guten Händen

Die Psychosoziale Notfallversorgung für alle Einsatzkräfte in Blaulicht-Organisationen, kurz PSNV-E Team Schwaben genannt, welche durch den Bezirksverband des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) seit annähernd 20 Jahren getragen und organisiert wird, ist weiter auf Erfolgskurs. Am vergangenen Wochenende fand im Oberallgäu das jährliche Fortbildungswochenende für fast 40 Spezialkräfte aus Rotem Kreuz, der Notfallmedizin, den Feuerwehren, der Polizei und Gästen aus nah und fern statt.

Fast schon traditionell am ersten Novemberwochenende fand die diesjährige Fortbildung des PSNV-E Team Schwaben im Bayerischen Roten Kreuz statt. Nachdem diese in den letzten Jahren ausschließlich in der Rotkreuz-Bildungsstätte in Schwabmünchen durchgeführt wurde, ging es diesmal ins Oberallgäu. Die Bezirksgeschäftsstelle Schwaben im Bayerischen Roten Kreuz bietet seit annähernd 20 Jahren eine breit aufgestellte und gut ausgebildete Spezial-einheit zur psychosozialen Unterstützung von Einsatzkräften aller Blaulicht-Organisationen an. In diesem Jahr standen verschiedene Einsatzberichte, unter anderem zum Münchener Amoklauf vor über einem Jahr und das Thema Suizid auf dem zweieinhalbtägigen Programm. Im Wesentlichen ging es dabei um die Psychologie im Einsatzablauf und der Begleitung der Ereignisnachbereitung sowie den persönlichen Reifungsvorgängen in der Folgezeit. Auch die teilnehmenden Polizeibeamten von Bundes- und Landespolizei erfassten dabei neue Blickwinkel. Sie mussten feststellen, daß gerade die Einsatzkräfte der Rettungsdienste, der Wasserwacht, der BRK Bereitschaften und der Feuerwehren, bei Amokläufen und Terrorattentaten keine geeignete Schutzkleidung besitzen. Auch unterscheidet sich das Vorgehen und die Arbeitsstrategie der Polizei ganz wesentlich von denen der Notfallrettungskräfte. Im zweiten Teil ging es um einen weiteren Brennpunkt, die immer häufiger wahrnehmbare Gewalt gegen Einsatzkräfte von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Im Rahmen eines Deeskalationstrainings wurden unterschiedliche Situationen besprochen und in praktischen Übungen in der Anwendung vertieft. Beeindruckend waren dabei die von den Teilnehmern geschilderten eigenen Erfahrungen, die vom miterlebten Raub eines Krankenwagens über handfeste körperliche Angriffe bis hin zur Verwendung eines Kraftfahrzeugs als Waffe reichten, um zum Beispiel Sicherheitsabsperrungen zu durchbrechen. Die gesamte Veranstaltung wurde wieder von vielen Helfern vorbereitet und fand unter der bewährten fachärztlichen Leitung von Dr. Ulrich Gerstner und den Teamleitern Dieter Lenzenhuber aus Neusäß und Christopher Wankerl aus Schondorf statt.