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Mitgliederwerbung 2021 im westlichen Landkreis

unser Werberteam 2021

Ab dem 21.06.2021 werden wieder Werber für das Rote Kreuz im westlichen Landkreis Augsburg unterwegs sein.

Normalerweise ist das Rote Kreuz im Alltag vornehmlich durch den Rettungsdienst und die Blutspende bekannt. Seit Weihnachten – beginnend mit der Aktion „Test zum Fest“ - treffen aber viele von uns häufiger auf die vermummten Helfer des Roten Kreuz in den zahlreichen Teststationen im Landkreis. Seit Anfang des Jahres wurden hier 11.200 Stunden ehrenamtlicher Einsatz geleistet. Das entspricht ganzen 1,3 Jahren Lebenszeit, rund um die Uhr und ohne Pause. Für die Helfer war es ein schönes Gefühl, in dem Zeitraum 38.300 Mitmenschen ein Stück Freiheit mit dem Test zurückzugeben.

In den nächsten Wochen sucht das Rote Kreuz aber selbst Unterstützer. Das Rote Kreuz ist in vielen Betätigungsfeldern rein über Spenden finanziert und Bereiche, in den aus eigener Kraft Mittel erwirtschaftet werden können, sind durch Corona weggefallen. So waren z.B. die Kleiderläden des Roten Kreuzes über Wochen geschlossen und Einnahmen aus Sanitätsdiensten fielen weg. „Die Arbeit des Roten Kreuzes wird nicht staatlich finanziert, wie viele meinen, sondern ist getragen von den Ehrenamtlichen, genauso wie den Förderern,“ sagt Kreisgeschäftsführer Thomas Haugg, „wir stehen für ein menschliches Miteinander, aber das müssen wir uns auch leisten können. Daher meine Bitte: Werden Sie bei uns Fördermitglied“. Dabei betont Haugg, dass es vordringlich um den Erhalt der Spendenbasis geht, denn pro Jahr brechen ca. 5% der Fördermitglieder weg. Durchschnittlich waren diese Unterstützer dem Roten Kreuz mehr als 20 Jahre treu verbunden und scheiden meist aus Altersgründen aus.

Ab 21. Juni 2021 werden wieder Werber für das Rote Kreuz für einen Zeitraum von mehreren Wochen jeweils Werktags von 10:00 Uhr bis ca. 20:30 Uhr unterwegs sein. Die Spenden kommen direkt dem BRK Kreisverband Augsburg-Land für die Rotkreuzarbeit vor Ort zu Gute.
Die Werber wurden intensiv auf ihre Aufgabe vorbereitet, tragen Rotkreuz-Kleidung und können sich ausweisen. Die Daten der Spender werden auf einem mobilen Tablet, möglichst kontaktlos, aufgenommen. Die Werber dürfen keine Bargeld-Spenden annehmen und halten die derzeit geltenden Abstands- und Hygieneregeln ein.

Folgende Ortschaften werden besucht:

  • Aystetten
  • Diedorf
  • Dinkelscherben
  • Fischach
  • Gessertshausen
  • Horgau
  • Kutzenhausen
  • Langenneufnach
  • Neusäß
  • Stadtbergen
  • Ustersbach

Als spendenfinanzierte Organisation ist das Rote Kreuz auf regelmäßige Unterstützung der Bevölkerung aus dem Landkreis Augsburg angewiesen.

Für Rückfragen jeder Art erreichen Sie Frau Susanne von Brand in der Geschäftsstelle des Kreisverbandes unter der direkten Rufnummer 0821-9001-18.

Hier ein Erfahrungsbericht von Frau Andrea Drössler.

Rücktransport mit dem Rettungsflugzeug des Bayerischen Roten Kreuz

Am 22. September 2018 flog ich voller Freude von München nach Heraklion (Kreta) in den Urlaub. Diesen wollte ich, mit einer Gruppe in Lentas an der Südküste Kretas verbringen.

Am Dienstag verspürte ich am späten Nachmittag ein Ziehen im Rücken und Schmerzen im linken Unterbauch. Ich kannte die Symptome, da ich diese Probleme in den vergangen Jahren öfter hatte. So wusste ich sofort, dass sich ein Darmverschluss ankündigte.
Die Schmerzen wurden immer schlimmer, sodass mich zwei Freunde ins Krankenhaus nach Heraklion fuhren. Das erste Krankenhaus hatte keinen Nachtdienst, also steuerten wir das nächste Krankenhaus an. Dort wurde ich von einer Assistenzärztin so schlecht versorgt, dass meine Freunde mich wieder mitnahmen. Wir buchten einen Rückflug für den nächsten Tag und verbrachten die Nacht in einem Hotel.

Im Morgengrauen ging es mir körperlich allerdings so schlecht, dass mich ein gerufener Krankenwagen in das Krankenhaus brachte, wo ich zuvor nicht gut versorgt wurde. Diesmal hatte ich Glück und ein junger Arzt nahm sich meiner an, nachdem er meine Krankengeschichte der vergangenen Jahre gehört hatte. Meine Freundin, Malena, konnte sich mit ihrem guten Englisch gut verständigen und war mir eine sehr große Hilfe. Sie wich nicht von meiner Seite.

Ich wurde stationär aufgenommen und geröntgt. Der Chefarzt konnte, aufgrund einer Ausbildung in Deutschland, sich mit mir verständigen und erzählte mir, dass ich Metastasen am Darm hätte und er mich operieren wolle. Ich musste damit rechnen einen künstlichen Darmausgang zu erhalten. Alle meine Versuch, dass ich Medikamente benötige die den Darm aktivieren scheiterten.

Mir fiel ein, dass ich Fördermitglied im Bayerischen Roten Kreuz bin. Malena und mein Mann (in Deutschland) setzten sich mit dem Roten Kreuz in Verbindung

Der dortige Mitarbeiter erwähnte sofort, dass man mich mit dem Flugzeug holen würde. Erst jedoch müssten die griechischen Ärzte zustimmen, dass ich transportfähig sei. Das war aber nicht einfach… Malena lief dauernd den griechischen Ärzten hinterher um einen Arzt ans Telefon zu bekommen. Es dauerte Stunden bis es endlich klappte und ich die Gewissheit hatte, dass ich nach München komme.

Ich danke den Mitarbeitern des Bayerischen Roten Kreuzes die mit so viel Geduld ermöglicht haben, dass ich nach Deutschland geflogen wurde.

Um 21 Uhr standen ein Arzt und ein Sanitäter an meinem Bett und sagten, dass die mich jetzt mitnehmen. Mit einem Krankenwagen ging es zum Flugzeug. Der Arzt und er Sanitäter entschuldigten sich sogar noch bei mir, dass ich so lange warten musste. Sie konnten erst nach ihrer täglichen Arbeit losfliegen, dieser Rettungsdienst war ehrenamtlich. Ich wurde wunderbar betreut und wir landeten um Mitternacht auf dem Flughafen von Oberpfaffenhofen.  Dort wurde ich an einen Rettungswagen übergeben. Das Team des Rettungsflugzeuges vom Roten Kreuz verabschiedet sich und flog zurück nach Düsseldorf, da am nächsten Morgen ein weiterer Einsatz anstand.

Im Klinikum Grosshadern wurde ich medikamentös behandelt und brauchte nicht operiert werden. Auch konnten keine Metastasen am Darm festgestellt werden.

Was wäre mit meinem Körper geschehen, wenn mich das Rote Kreuz nicht nach Deutschland gebracht hätte?

Ich mag darüber gar nicht nachdenken…

Von ganzem Herzen danke ich dem Roten Kreuz für diese Hilfe.

Andrea Drössler, September 2018